Thema: Beißen

Beißt ein Kind ein anderes, ist meist Ratlosigkeit und Scham auf der einen, und Entsetzen und Empörung auf der anderen Seite die Folge. Anders als beim Schubsen, Schlagen oder Haare ziehen, wird eine körperliche Grenze überschritten, besonders wenn die Spuren noch lange sichtbar bleiben. 

Vielleicht kann man die Situation des beißenden Kindes aber verstehen: Es ist keine zwei Jahre alt, kann praktisch nicht sprechen und sich verständlich machen, kann seinen Bedürfnissen und Gefühlen keinen Ausdruck verleihen. Und nun hat ihm ein anderes Kind sein Lieblingsspielzeug weggenommen. Es findet keinen anderen Weg, um seiner Frustration und seinem Ärger Luft zu machen, und beißt. 

Ein – und Zweijährige erforschen ihre Welt mit dem Mund. Sie lernen Ursache und Wirkung, wenn sie Dinge in den Mund nehmen, der Arm des Nachbarkindes macht da leider keine Ausnahme, denn die Handlung hat auch hier eine Folge. Auch Enge z.B. in der Garderobe beim gemeinsamen Anziehen oder fehlende Rückzugsmöglichkeiten führen bei manchen Kindern dazu, dass sie beißen, ebenso zu viele Eindrücke und Spielsachen, Übermüdung, Hunger oder Langeweile. 

Wie kann man reagieren, wenn das eigene Kind beißt? Schenken Sie dem traktierten Kind Ihre Aufmerksamkeit. Ihr Kind lernt, dass es durch Beißen nicht im Rampenlicht steht, es braucht zudem eine klare Ansage auf Augenhöhe: „Nein, wir beißen nicht!“ Geben Sie ein durch Beißen „erobertes“ Spielzeug dem gebissenen Kind zurück. Schaffen Sie Platz, bis sich Ihr Kind beruhigt hat. Gehen Sie z.B. in den Garten, meist genügen dafür wenige Minuten. 

Mit zunehmender Sprachentwicklung besitzt das Kind mehr Ausdrucksmöglichkeiten, es beherrscht dann schon viele Regeln der Kommunikation. Die Phase des Beißens endet dann normalerweise von alleine wieder.

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